Unsere Geschichte

Der Grundstein für Gaia Protection wurde von Siegfried Ramming in Costa Rica gelegt. Siegfried Ramming wurde 1966 in Bayreuth geboren, kaufte aber bereits im Alter von 21 Jahren in Costa Rica eine Farm in den Bergen. Siegfried bemühte sich nach dem Prinzip “erneuerbare Ressourcen wie Wasser, Böden, Wald, Lebewesen der Meere so sorgsam zu nutzen, dass sie weiterhin auch für kommende Generationen erhalten bleiben und die ökologischen Systeme stabil sind.”

Sein Ziel war es eine Entwicklung von naturbezogenem, allgemeinem Umweltbewusstsein und der Wertschätzung der Artenvielfalt zu ermöglichen. 

Auf seiner Farm verwirklichte er eines seiner ersten Umweltprojekte: eine gelungene, ökologische Passionsfrucht-Plantage inmitten der Bergwälder, ein Beispiel naturbezogener, biologischer Landwirtschaft in Verbindung mit aktivem Schutz des umliegenden Eichenwaldes.

Denn damals herrschte die Land-Stadt Flucht in Mittelamerika, bei der viele Bauern ihre Ländereien für einen sehr geringen Preis verkauften. Häufig wurde der kostbare Regenwald auf diesen Grundstücken abgeholzt und als Fläche für Nutztiere  als Weideland verwendet. In den schlimmsten Fällen wurden Siedlungen aufgebaut, welche nicht umweltbewusst mit der Biodiversität dieses Landes einhergingen.

 

Siegfrieds Vision war es langfristig die Ländereien um Nationalparks an umweltbewusste Investoren zu vermitteln, die das Land als Bioreservoir sehen und somit Flora und Fauna schützen könnten. So konnte man durch Erweiterungskäufe von neuen Grundstücken an den Nationalpark rechtliche Pflichten des Staates langfristig einfordern und somit den Schutz von Waldgebieten gegen den Missbrauch seiner natürlichen Ressourcen gewährleisten. Denn die Abholzung des Regenwaldes, die Ausbeutung von Flora und Fauna und die Ausweitung von Viehzucht und herkömmlichem Ackerbau war weit verbreitet. 

In Folge dieser Vision gründete er im Jahr 2002 die private Stiftung Gaia Protection zusammen mit einem Netzwerk verschiedenster Freiberufler, Künstler, Biobauern, Elektrikern, Anwälten, Politikern und Naturschützern, welche alle gemeinsam “die letzten tropischen Regenwälder unserer Erde erhalten, pflegen, ökologisch nutzen und in ihren Urzustand zurückführen” wollten. 

 

Eines der größten Projekte von Gaia Protection war die “Finca Libaja”, dessen Gebiet 1150 Hektar umfasste und direkt an einen der wichtigsten Nationalparks Costa Ricas angrenzte. 

In Costa Rica leben 5% der weltweiten Arten und in der Region dieser Finca lebt die größte Artenvielfalt der Nation. Obwohl das Grundstück damals bereits als Waldschutzgebiet eingetragen war, sollte das zur damaligen korrupten Politik und den sozialen Umständen wenig sagen. Aus diesem Grund war es außerordentlich wichtig einen Investor zu finden, der durch den Kauf dieser Ländereien eindeutige Besitzverhältnisse herstellte. 

 

Damals interessierte sich der Sänger Sting von der Band the Police sehr für den Umweltaktivismus und zeigte Interesse daran, die “Finca Libaja” zu kaufen und somit den Erhalt des Regenwaldes zu garantieren. Doch eine Woche bevor sich Siegfried mit einem Vermittler des Sängers treffen sollte, starb Siegfried im Alter von 36 Jahren bei einem Verkehrsunfall. 

Mit seinem Tod zeichnete sich aber leider auch das Ende der Initiative Gaia Protection ab, denn durch seinen Verlust verlor das gesamte Netzwerk seine führende Kraft, um laufende Projekte erfolgreich abzuschließen und zukünftige weiterzuentwickeln. 

Als seine Tochter Lila Behr im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal bewusst realisierte, welchen Beitrag ihr Vater zur Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen geleistet hatte, entschloss sie sich in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und dessen Vision wieder zum Leben zu erwecken.  

Schon als junges Mädchen hatte ich das Glück zusammen mit meiner Mutter viele Länder, Sitten und verschiedene Kulturen kennenzulernen. Schon früh wurde mir klar, dass es auf der Welt große Ungerechtigkeiten und einen unverantwortlichen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen gibt. Es war während meiner ersten Reise ohne Familie nach Indonesien, wo ich an eines der einschneidendsten Erlebnisse meines bisherigen Lebens hatte. 

Eine ewig lange Bucht, in der sich all der Müll aus dem Meer angesammelt hatte. Plastik aus aller Welt.  Ich wurde so traurig, so wütend und enttäuscht gleichzeitig. So schockiert wie ich auch über das Konsumverhalten der Menschheit war, wurde mir eines ganz bewusst: Auch ich trage mit meinem Verhalten zu diesem unerträglichen Zustand bei. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich nicht glücklich weiterreisen konnte, als eine von Millionen Touristen. Touristen, die schöne Bilder von weißen, paradiesischen Stränden auf sozialen Medien posten und somit ein Scheinbild unterstützen. Denn in Wirklichkeit ist der Zustand unserer Erde besorgniserregend. Die Welt erstickt in unserem Müll und das Bewusstsein vieler unserer Erdenbürger ist von Armut und Hungersnot gelähmt. 

Unsere Menschheit sollte einen ernsthaften Richtungswechsel vollziehen! Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht wir, wer sonst? Wenn nicht ich, wer außer mir? Denn es ist jetzt an der Zeit, sich bewusst zu werden, wo wir gerade stehen und welche Rolle jeder von uns für sich selbst und die Gemeinschaft übernehmen kann. 

Nach ihrem Abitur in Deutschland zog Lila zusammen mit ihrer Mutter zurück in ihr Geburtsland Costa Rica. Inspiriert durch die vielen Menschen, die aktiv einen Teil zur nachhaltigen Veränderung beitragen, startete sie in einer Schule ihr erstes kleines Umweltprojekt: Ein Maschinen-Set zum Recyceln von Plastik, um das Umweltbewusstsein der Jugendlichen zu stärken und aus scheinbar wertlosem Müll, kostbare Gegenstände zu kreieren. 

Bei ihrer Rückkehr nach Deutschland im Juli 2018 organisierte sie mit einigen Jugendlichen ein Umwelt-Tagesevent namens “Projekt Erde”, an dem viele Vorträge und workshops zur Aufklärung unserer Gesellschaft über Themen wie Umweltschutz, Klimaerwärmung und Konsumverhalten für einen Denkanstoß sorgten. Als Folge des großen Interesses und dem Wunsch, selbst aktiv werden zu können, fanden sich durch das Umwelt- Tagesevent “Projekt Erde” genug Unterstützer, um das weltweite Netzwerk Gaia Protection wieder ins Leben zu rufen.

Seit dem 22.11.2018 ist Gaia Protection nun als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bamberg anerkannt und strebt sowohl regionale, als auch weltweite Projekte an. Denn wir wollen einen aktiven Beitrag zu einer gerechteren Gesellschaft und einem Ressourcen bewussteren Umgang für unsere gemeinsame Zukunft herbeiführen. 

Die Altersstruktur unserer Mitglieder ist sehr divers, jedoch wurden unsere Ideen  hauptsächlich von jungen Menschen weltweit konstituiert. Unser Anspruch ist es,sich  der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu widersetzen. Lasst uns die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen und nicht mit offenen Augen unseren Untergang passiv miterleben!